Wie funktioniert eine Gasanlage ?

Der Flüssiggastank, ein geprüfter Behälter, wird im Kofferraum des Fahrzeuges untergebracht. Von dort wird das Gas, eine Propan-Butan-Mischung, über eine
Druckleitung zum Motorraum geführt. Der Verdampfer/druckregler hat die Aufgabe, das Flüssiggas vom flüssigen in den gasförmigen Zustand umzuwandeln, sowie die Einspritzdüsen mit einem konstanten Druck von 1 bar zu versorgen. Das sequentielle Gaseinspritzsystem wird durch ein separates Steuergerät
verwaltet. Dieses steuert die Sequenz, also die Taktfolge in der die Einspritzdüsen geöffnet werden, die Zeit, das heißt die Länge der Öffnung der Einspritzdüsen
und den genauen Zeitpunkt der Gaseinspritzung. Das Gas wird nahe der Bezineinspritzdüsen direkt in den Ansaugkrümmer geleitet. Auf diese Weise
wird zur Optimierung der Verbrennung eine besonders genaue Dosierung erzielt. Zur Ansteuerung der Gaseinspritzdüsen werden die Signale der Benzinein-
spritzdüsen verwendet. Die vom Benzinsteuergerät gesendeten Signale werden vom Gassteuergerät erfasst, durch eine speziell entwickelte Software, für den
nun anderen Kraftstoff Flüssiggas, parallel dazu geändert und an die Gaseinspritzdüsen gesendet. Durch diese Verfahrensweise werden die jeweils
fahrzeugbezogenen spezifischen Merkmale der Laufkultur und der Verbrauchsoptimierung unverändert auch im Flüssiggasbetrieb übernommen. Das
sequentielle Gaseinspritzsystem ist mit allen OBD-Fahrzeugen kompatibel und die OBD-Funktionen bleiben erhalten. ( OBD - On-Board-Diagnose )

Können auch Fahrzeuge mit Benzindirekteinspritzung nachgerüstet werden?

Nein. Fahrzeuge mit Benzindirekteinspritzung ( GDI, HPI, IDE, FSI ) können nicht auf den Betrieb mit Autogas nachgerüstet werden. Motoren mit Benzindirekteinspritzung sind Motoren mit innerer Gemischbildung. Das Benzin wird also direkt in den Brennraum eingebracht. Somit kann man im Brennraum ein inhomogenes Kraftstoff-Luft Gemisch erzeugen und den Motor somit teilweise entdrosseln was zu einer Kraftstoffverbrauchsreduzierung führt.

Gasanlagen bringen das Gas in die Ansaugwege ein (äußere Gemischbildung). Mit der äußeren Gemischbildung werden immer homogene Kraftstoff-Luftgemische erzeugt. Die Umrüstung eines Motors mit Benzindirekteinspritzung ist somit technisch nicht sinnvoll. Die Nachrüstung von Benzindirekteinspritzmotoren ist immer mit hohen Verbrauchsnachteilen, schlechter Fahrbarkeit, schlechter Leerlaufqualität und hohen Abgasemissionen verbunden. Auch Schädigungen der Abgasreinigungsanlage können nicht ausgeschlossen werden.